Die Geschichte der Brille

 

Aktuell tragen mehr als 41 Millionen Menschen in Deutschland eine Brille. Und wie kann man die Leistungen dieses zuverlässigen Alltagshelfers besser würdigen, als seine Geschichte genauer zu ergründen. Um den heutigen Tag der Brille gebührend zu feiern, schauen wir uns die Entstehung der Brille einmal genauer an.


Die Bezeichnung Brille findet ihren Ursprung im 13. Jahrhundert und stammt von einem Mineral namens „Beryll“. Die ersten geschliffenen Linsen bestanden damals aus zwei Bergkristallen – den „Beryllen“. Von einer Fassung bisher noch weit und breit keine Spur.

Die ersten Hinweise, dass Glas eine vergrößernde Wirkung habe, wurden durch Zufall entdeckt und schriftlich festgehalten. Schon in der Antike soll Archimedes Brechungsgesetze von Linsen untersucht haben. Dabei trug er an seinem Kopf befestigte Kristalle, die als Sehhilfe dienten.

Der erste Vorreiter heutiger Modelle entstand im 13. Jahrhundert in Italien, wobei immer noch umstritten ist, wer tatsächlich der Erfinder war. Höchstwahrscheinlich kreierte der italienische Augenarzt Alvino Armado im Jahr 1280 die erste Sehhilfe mit vergrößernder Wirkung für Weitsichtige.

Im Gegensatz zu den Fassungen, die man aus jedem Optiker-Geschäft kennt, handelte es sich damals lediglich um einen Zwicker. Von Bügeln war auch hier noch lange keine Rede. Durch einen biegsamen Steg wurden die beiden geschliffenen Linsen und deren Rahmen miteinander verbunden. Einmal auf die Nase geklemmt, ließen sich nun Schriften und Bücher angenehmer lesen. Doch die eingeschliffenen Linsen waren keinesfalls für jeden geeignet. Kurzsichtigkeiten, sogenannte Myopien, konnten bis ins 16. Jahrhundert nicht korrigiert werden. Erst da entdeckte man die verkleinernde Wirkung nach innen geschliffener, konkaver Gläser.

Schon zu dieser Zeit hatte die ältere Bevölkerung mit der Alterssichtigkeit zu kämpfen. Benjamin Franklin störte sich als Erster daran, regelmäßig zwischen seiner Fern- und Lesebrille wechseln zu müssen. So kam er auf die Idee, beide Linsenarten in einem Glas zu kombinieren, wodurch er die Grundlage für das heutige Gleitsichtglas schuf. Diese zweigeteilten Gläser werden aber auch heute noch in speziellen Fällen genutzt und wurden ihrem Erfinder nach Franklinglas getauft.

Im Jahr 1727 missfiel es dem Optiker Edward Scarlett, das Gewicht zweier Gläser auf der Nase balancieren zu müssen. Aus diesem Grund entwickelte er eine Variante der Brille mit Bügeln, die über die Ohren verliefen. Der Erfolg blieb leider vorerst aus und die Menschen bevorzugten weiter den bekannten Zwicker. Erst im 20. Jahrhundert wurden Brillen mit Bügeln, wie wir sie heute kennen, zum Standard.

In den 80er Jahren gab es dann deutschlandweit 6 verschiedene Fassungen für Erwachsene und 2 Optionen für Kinder, die von den Krankenkassen finanziert wurden. Somit trugen eine Vielzahl der Fehlsichtigen die gleichen Modelle. Zu unserem heutigen Glück hielt diese Situation nicht lange an und die Brille wurde langsam, aber sicher zu einem Accessoire, wie wir sie heute nicht anders kennen.


Ein Glück experimentierten unsere Vorfahren vor vielen Jahren mit Gläsern und Kristallen und entdeckten so die faszinierende Brechkraft dieser Materialien. Die klassische Brille hat einen langen Weg hinter sich gebracht und ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Dank zahlreicher Ausführungen können auch wir ein breites Sortiment an spannenden Modellen anbieten und finden auch für Sie die optimale Brille.  


Beitrag: Rocktician.com,  Bild: Spektrum Verlag, Heidelberg

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