Wie wird das Hörvermögen getestet?

 

Unsere Umgebung bietet so viele schöne Erlebnisse und Momente, die durch unser Gehör erst richtig wertvoll werden: Von glücklichem Kinderlachen über die liebevollen Worte wichtiger Menschen bis zum Genießen von Musik – Hören ist ein wichtiger Teil des menschlichen Lebens.  Darum ist es umso wichtiger, über das eigene Hörvermögen Bescheid zu wissen. Wie genau das Gehör getestet wird, zeigen wir in unserem Bericht.


Wie auch beim Sehen können wir uns beim Hören schnell an Veränderungen gewöhnen. Sollte das Hörvermögen langsam nachlassen, dauert es einige Zeit, bis man sich diesem Umstand bewusst wird. Um herauszufinden, wie sich das Hören und etwaige Störungen in der Funktion entwickeln, gibt es verschiedene Vorgehensweisen.

Objektive Prüfungen

Tympanometrie

Bei diesem Testverfahren wird festgestelt, wie beweglich das Trommelfell ist. Dabei wird mittels Sonde im äußeren Gehörgang der Druck im Mittelohr gemessen und ausgewertet. Hierfür wird zu Beginn Unterdruck erzeugt, anschließend wird der Druck auf den im Mittelohr herrschenden Wert angehoben und zum Schluss folgt eine Messung mit Überdruck. Durch diese Änderungen im Inneren des Ohres variiert die Spannung des Trommelfells und der Gehörknöchelchen. Alle Daten werden anschließend in einem Tympanogramm aufgezeichnet. Diese Messung gehört zu den Impedanzmessungen (= Messung mittels akustischen Widerstands).

Stapediusreflexmessung

Dieses Verfahren gehört ebenfalls zu den Impedanzmessungen. Hierbei erfolgt die Messung, wie bei der Tympanometrie, mittels Sonde. Je nach Herangehensweise kommt zusätzlich ein Kopfhörer auf der nicht gemessenen Seite zum Einsatz. Mit dieser Testvariante lässt sich eine Mittelohrschwerhörigkeit ausschließen und es besteht die Möglichkeit, zwischen Innenohrschwerhörigkeit und einer Schädigung des Hörnervs/Hörzentrums im Gehirn zu unterscheiden.

Subjektive Prüfungen

Stimmgabelprüfung

Wie der Name schon sagt, wird bei diesem Verfahren eine Stimmgabel verwendet. Mit ihrer Hilfe lässt sich zwischen einer Schwerhörigkeit auf Grund von Störungen in der Schallempfindlichkeit oder in Folge einer gestörten Schallleitung unterscheiden. Bei dem sogenannten Rinne-Versuch wird die Stimmgabel zu Beginn auf den Knochenfortsatz hinter der Ohrmuschel gehalten. Sobald die Gabel scheinbar verstummt, wird sie an das Ohr gehalten und so überprüft, ob sie doch noch zu hören ist. Auf diese Weise werden Luftleitung und Knochenleitung eines Ohres miteinander verglichen.  Ergänzend kann der Weber-Versuch weitere Aussagen treffen. Hierbei wird die Knochenleitung beider Ohren getestet und verglichen. Werden die Töne gleich wahrgenommen, sind keine Auffälligkeiten vorhanden.

Audiometrie

Dies ist die klassische Vorgehensweise beim Ermitteln des vorhandenen Hörvermögens. Bei der Tonaudiometrie trägt der Kunde Kopfhörer und nimmt Töne verschiedener Frequenzen wahr. Dabei wird die Lautstärke immer weiter verringert, bis der Ton kaum noch zu hören ist – hier liegt die Hörschwelle.

Bei der Sprachaudiometrie werden mehrsilbige Zahlen und einsilbige Wörter abgespielt, die vom Kunden wiederholt werden sollen. Auch hier wird die Lautstärke schrittweise angepasst. Treten Probleme auf, liegt vermutlich eine Schallempfindungsstörung vor.


Egal, welches Verfahren zur Feststellung von Gehörstörungen durchgeführt wird – diese Tests stellen eine ideale Grundlage, um das passende Hörsystem zu finden. Damit jeder das Leben in vollen Zügen genießen kann.


Beitrag: Rocktician.com, Bild: Unsplash

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